Zürich Kunstvoll I: Kornhaus

 

Zürich Kunstvoll ist eine Serie mit Konzepten zu Orten in Zürich, die man mit Kunst verändern könnte. Sie soll zum denken anregen. Sie soll zur Diskussion anregen. Und sie soll dazu beitragen, Zürich noch ein Stück kunstvoller zu machen. Sollte also ein/e Leser*in Kontakte haben, die zur Realisierung eines Projektes beitragen können, freuen wir uns sehr über eine Kontaktaufnahme.

Heute beginnen wir mit dem Kornhaus, besser bekannt als Swissmill-Tower.

 

Geschichte

 

Das alte Kornhaus diente nach seiner Fertigstellung 1840 für gerade mal 27 Jahre als solches bevor es zu einer Tonhalle umgebaut wurde. Als solche blieb es nochmal 29 Jahre stehen. Als es schliesslich 1991 abgerissen werden sollte, stand zur Diskussion das ehemalige Kornhaus zu einem Kunstmuseum zu machen. Die Modernisierung der Stadt erschien aber als wichtiger. In der Folge wurde das Gebäude abgerissen.

 

Heute

 

Seit 2016 steht am Sihlquai das neue Kornhaus (auch Swissmill Tower genannt) der Firma Swissmill. Es ist 118 Meter hoch und damit der höchste Getreidesilo der Welt.

Der Besitzer von Swissmill und dem Kornhaus, die Coop Gruppe, begründet den Standort damit, dass sie dort sein wollen wo der Konsument ist. Der Hauptgrund liegt aber darin, dass sie einen direkten Bahnanschluss haben, ohne den die Unmengen an Getreide kaum zu transportieren währen.

 

Konzept

 

Das Gebäude mag aus funktioneller Perspektive sehr gelungen sein. Optisch lässt es allerdings einiges zu wünschen übrig. Ich möchte daher ein Konzept zu dessen Verschönerung vorschlagen.

In Anlehnung an die Geschichte des Kornhauses bietet es sich an, den Traum der Kunstvereinigung von 1991 zu realisieren und das Kornhaus zu einem Museum zu machen.

Da es noch in Gebrauch ist, und hoffentlich noch lange bleiben wird, darf heute die Fassade als Ausstellungsraum dienen.

Als Medium ist vieles denkbar, von gemaltem oder gespraytem über fixierte Skulpturen bis hin zu Projektionen auf die Fassade.

 

Bild 1

 

Ausstellungsobjekte

 

Als Ausstellungsobjekte habe ich in meinen Entwürfen Werke bekannter zeitgenössischer Künstler gewählt.

In Bild1 adaptierte ich ein Konzept von Daniel Arsham. Seine Kunst spielt auf einzigartige Weise mit dem Thema der Zeit. Er lässt diverse technische Errungenschaften künstlich «Erodieren» und kristallisieren.

In diesem Fall ist die Erodierung eine Anspielung auf das Alter der Idee des Kornspeichers als Kunsthaus.

In Bild 2 wurden Werke verschiedener Zeitgenössischer Künstler zusammen verwendet. Die Hände, erneut von Daniel Arsham, sollen an ihrem prominenten Platz zur Einigkeit in dieser seltsamen Zeit aufrufen. Gleichzeitig sind sie ein Mahnmal an die erodierte Einigkeit des Menschen als einheitliche Etnie.

Dazu kommt eine Statue von KAWS sowie ein Bild von Futura Dosmil.

Die Figur von KAWS habe ich auf Grund seines Hintergrunds in de Graffiti-Szene ausgewählt. KAWS startete seine Kariere mit Modifikationen von Werbeplakaten und Interpretationen von bekannten Cartoons. Dieser Hintergrund lässt diverse Interpretationen zu den Aussagen über die heute Zeit und speziell die Stadt Zürich zu.

Aus ähnlichen Gründen integrierte ich eine Arbeit von Futura. Auch er startete seine Karriere mit Graffitis. Allerdings zeichnete ihn die Abstraktheit seine Kunst aus in einer Zeit, in der Graffiti grösstenteils aus Lettering bestand. Diese Einzigartigkeit fehlt mir heute immer wieder in der Kunstwelt, besonders in Zürich.

 

Bild 2

 

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